Was versteht man unter Desktop Virtualisierung?

Nachdem Server-Virtualisierung mittlerweile gängige Praxis ist, wird auch das Thema Desktop-Virtualisierung immer interessanter. Erfahren Sie hier mehr über die Hintergründe! Ein Gastbeitrag.

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| Alex | 1 Antwort
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Citrix XenDesktop_Desktop DirectorServer-Virtualisierung ist mittlerweile gängige Praxis: Es gibt kaum noch Anwender, die keinen Hypervisor wie VMware vSphere, Citrix XEN-Server oder Microsoft Hyper-V ihr eigen nennen. Daher wird vor allem in größeren Umgebungen das Thema Desktop-Virtualisierung immer interessanter.

Worum geht es?

Genau wie bei der Server Virtualisierung werden virtuelle Maschinen auf dem Hypervisor installiert, die jedoch mit Desktop-Betriebssystemen, meist Windows XP oder Windows 7, verbunden sind, auf die Benutzer von einer Vielzahl verschiedener Endgeräte zugreifen können.

Die virtuellen Desktops profitieren hierbei genau wie bei der Server-Virtualisierung von zahlreichen impliziten Virtualisierungs-Features – also beispielsweise sehr schnelle Server CPU`s, ein schneller Zugriff auf Storage, Ausfallsicherheit, aufgrund der identischen Hardware kaum noch Treiberprobleme. Die Liste lässt sich lange fortsetzen. Dabei gilt, je größer die Umgebung, desto größer das Potential – aber auch schon für Umgebungen ab 10-20 Benutzern kann sich die Virtualisierungsanstrengung lohnen.

Hohe RAM-Leistung möglich

Zentraler Punkt hierbei ist die Hypervisor-Plattform, die neben Netzwerk, CPU und Storage natürlich auch RAM benötigt. Aktuelle Server-Systeme können mit extrem viel RAM ausgestattet werden. Auf einer einzigen VMware-Plattform können dann beispielsweise 100 virtuelle Maschinen (VM) mit Windows7 gleichzeitig laufen! Durch Provisioning der VMs, z.B. mit Citrix Provisioning Server (alle VMs booten von der gleichen vDisk) sind alle VMs quasi identisch. Der Hypervisor kann also alle Register in Richtung Memory-Sharing ziehen und die tatsächliche Userdichte noch weiter erhöhen. Benutzerspezifische Konfigurationen sind hierbei trotzdem möglich!

Selbstverständlich hängen die konkreten Zahlen von der individuellen Umgebung ab. Diese herauszufinden, ist ein zentraler Teil jedes Desktop-Virtualisierungs-Projektes und würde diesen Rahmen sprengen.

Technologie mit vielen Vorteilen

Auf den Punkt gebracht ist diese Technologie jedoch sehr reizvoll:

–  Daten bleiben im Rechenzentrum – Sicherheit!

–  Anwendungen laufen dort, wo die Daten gespeichert sind und können mit maximaler Performance auf die Daten zugreifen – Performance!

–  Durch Provisioning können mit wenigen Maus-Klicks neue Systeme ausgerollt werden. Administratoren vergeuden keine Zeit mehr mit der Installation eines Clients – Produktivität!

–  Konzentration von Benutzern auf leistungsstarke Server. Der Client wird entlastet und die Ressourcen des Servers optimal ausgelastet. Statt leistungsstarken und stromhungrigen „Fat-Clients“ können sogar auch Thin- oder Zero-Clients eingesetzt werden – Effizienz!

–  Clients existieren neben allen Windows Versionen für zahlreiche Mobilsysteme, darunter ganz vorne IOS und Android, aber auch OS X und Linux Systeme – Mobilität!

Fazit

Moderne, leistungsstarke Server-Systeme, auf denen ein Hypervisor Zugriff auf großzügig bemessenen Arbeitsspeicher und eine starke Storage-Anbindung hat, sind der Schlüssel zu flexiblen IT-Strukturen, die mit wenig Aufwand betrieben werden können.

Autor Alexander Steins ist System Engineer/Architect im Bereich Virtualisierung mit Schwerpunkt Citrix und VMware bei der Bechtle GmbH am Standort Ulm. Citrix XenApp/XenDesktop Umgebungen auf XenServer bzw. VMware/Hyper-V gehören zu seinen Spezialgebieten.

alexander.steins@octagon.de



1 Kommentare zu “Was versteht man unter Desktop Virtualisierung?

  1. Poweruser

    Super Artikel der das Thema Virtualisierung auch mal nicht so IT- Spezialisten näher bringt. In der Praxis wird das sich noch sicherlich auszahlen.

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