DIMM und SO-DIMM – höchst sensible elektronische Bauteile

Während der Produktion und des Einbaus von Arbeitsspeicher sind besondere Bedingungen notwendig, um mögliche Defekte von vornherein auszuschließen bzw. auf ein Minimum zu reduzieren. Einen kleinen Einblick in die technischen Grundlagen geben wir Ihnen hier.

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| Tom Bauer | 1 Antwort
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Hinweis auf ESD

Speichermodule sind höchst empfindliche Bauteile.
Während der Produktion sind deshalb besondere Bedingungen notwendig, um mögliche Defekte von vornherein auszuschließen bzw. auf ein Minimum zu reduzieren. Elektrostatische Entladung (engl. electrostatic discharge, kurz ESD) ist eine der häufigsten Ursachen für technische Fehlfunktionen und schwerwiegende Defekte an Speichermodulen. Während der Produktion, der Lagerhaltung und des Versands ist es möglich, entsprechende Vorkehrungen zu treffen, um mit Hilfe größtmöglicher Sorgfalt und speziell ausgewählter Lieferanten, Defekten vorzubeugen.
Diese sogenannte ESD-Schutzzone minimiert das Risiko elektrostatischer Entladung während der Produktion und der Lagerung um ein Vielfaches.

Um die Größe einer Speicherzelle einmal zu veranschaulichen, hier ein Beispiel (Stand 2012).

Ein typisches DDR3 Speichermodul mit 4GB Kapazität, besteht aus 16 DRAM-Chips mit je 2Gbit Speicherdichte.
Jedes einzelne dieser DRAMs befindet sich in einem BGA-Gehäuse, welches die Maße von nur ca. 10mm x 8mm und eine Dicke von nur 1 mm aufweist.
In einem einzigen dieser DRAMs sind 2.147.483.648 Speicherzellen enthalten.

Man stelle sich diese Struktur, Größe und Stärke der Zellen vor und welche gering wirkenden Kräfte bereits in der Lage sind, einen erheblichen Schaden anzurichten. Im Verhältnis zur Masse verhält sich die Energie einer statischen Entladung in einem Halbleiter genauso wie die Energie eines Blitzschlags in einem Baum.

Wir alle kennen unerwartete System-Abstürze und Bluescreens. Häufig erscheinen sie genau dann, wenn man sie am aller wenigsten brauchen kann. Häufige Ursachen hierfür sind veraltete BIOS-Versionen oder schadhafte Treiber und Software. Mithilfe eines ersten Speichertests lässt sich meist schnell feststellen, ob ein schadhaftes Speichermodul die Ursache des Problems ist oder ob es doch einen anderen Grund für die Fehlfunktion gibt.
Hier geht es zum Speichertest für Windows-Systeme: Speichertest

Wenn man weiß, wie empfindlich diese Bauteile sind, erscheint es um so essentieller, mehr über die sachgemäße Handhabung eines Speichermoduls nach dem Entfernen der Verpackung zu erfahren.

CompuRAM-Module in fachgerechter ESD-Verpackung

CompuRAM Module werden fachgerecht in antistatischer ESD-Verpackung versandt

Der riskanteste Augenblick im „Leben“ eines Speichermodules ist während des Einbaus, und zwar meist der, bei dem das Speichermodul aus der ESD-Verpackung seinen Weg in den Rechner findet. Als Mensch ist man ebenfalls Träger einer Ladung, welche auf das Speichermodul übertragen wird und somit Schaden anrichten kann. Da sich unsere eigene Ladung – auch Potenzial genannt – im Allgemeinen von der des Moduls unterscheidet, ist hier äußerste Vorsicht geboten.
Lediglich entsprechende Schutzvorkehrungen helfen hier, das Modul vor schwerwiegenden Schäden zu bewahren.

Zum richtigen Umgang mit Speichermodulen lesen Sie bitte mehr in unserem „Leitfaden: DIMM und SO-DIMM korrekt einbauen



1 Kommentare zu “DIMM und SO-DIMM – höchst sensible elektronische Bauteile

  1. Gunter

    sehr präzise und ausführliche Beschreibung, es hat mir zum Verständnis der Technik etc. sehr geholfen, danke
    Gunter

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