850 EVOlution im Sinne des Kunden

Erben einer großen Tradition

Samsung verkauft weltweit rund ein Drittel aller SSDs. Auch in Deutschland ist Samsung Marktführer. Allein zwischen August 2013 und Dezember 2014 wurden laut Herstellerangaben hierzulande von der beliebten SSD 840 EVO rund 1,2 Millionen Stück verkauft.

Damit war die Messlatte für die Nachfolge-Serie, die SSD 850, recht hoch gelegt. Folgerichtig brachte Samsung auch zunächst die Modelle der Profi-Serie SSD 850 PRO auf den Markt. Seit Dezember gibt es die SSD auch in der günstigeren 850 EVO-Variante, die vor allem für Endkunden und die Aufrüstung von PCs und Notebooks gedacht ist.

Neu bei der SSD 850 EVO

Wie schon beim großen Bruder SSD 850 PRO entfällt auch bei der 850 EVO die 750 GB-Variante.

Technisch bemerkenswert ist die Einführung der 3D Vertical NAND-Technologie mit 3 Bit pro Speicherzelle bei der 850 EVO und 2 Bit pro Speicherzelle bei der 850 PRO. Entsprechend steigt die Kapazität pro Die von rund 86 Gbit auf 128 Gigabit.

Flache NAND-Speicher stoßen bei der Erhöhung der Kapazität inzwischen an die Grenzen des technisch Machbaren. Die immer kleineren Fertigungsstrukturen führen zu Problemen mit Ladungsverlusten und Interferenzen. Der Schritt zu dreidimensionalen Strukturen steht daher bei allen großen Herstellern ganz oben auf der Prioritätenliste. Statt klassischer Floating-Gate-Transistoren kommen dabei zylindrische Strukturen zum Einsatz, bei denen die Zellen (bei der PRO aktuell bis zu 32) übereinander gestapelt und vertikal verbunden werden.

Quelle: Samsung

Die dreidimensionale Bauweise ermöglicht einerseits eine höhere Datendichte in Relation zur Chipfläche und soll zum anderen in puncto Leistung und Leistungsaufnahme Vorteile bieten.

Zudem verfügen die Modelle mit 120 bis 500 GB über den neuen MGX-Controller. Samsung gibt dazu an, dass der 2-Kern-Prozessor insbesondere im Hinblick auf die Leistungsaufnahme beim Schreiben „für kleinere Speicherkapazitäten optimiert“ wurde. Er unterstützt über vier Kanäle maximal 512 GB Speicher. Bemerkbar macht sich das für den Anwender bei der Schreibgeschwindigkeit sobald Samsungs TurboWrite-Technologie nicht mehr eingesetzt werden kann.
Um höhere Schreibgeschwindigkeiten bei kleinen Datenmengen zu erzielen, wird bei TurboWrite auf einem Teil des Laufwerks schnellerer SLC NAND „simuliert“ indem ein leistungsstarker Schreib-Buffer angelegt wird. Erst wenn dieser Voll ist, werden die Daten direkt auf die SSD geschrieben. Die Buffer-Größe ist dabei abhängig von der SSD-Größe.

Schreib-Buffer-Größen

Für die Platten der 850 EVO-Serie ergibt sich durch den neuen Controller gegenüber den Vorläufermodellen ein Geschwindigkeitsgewinn von rund 10Prozent, sobald der Buffer an seine Grenzen stößt.

Da der MGX nur für Platten bis 512GB ausgelegt ist, eignet er sich nicht für das 1TB-Modell, das wie gewohnt mit dem aus der 840-Serie bekannten MEX-Controller arbeitet, der drei Kerne und acht Speicherkanäle aufweist.
Als Zwischenspeicher dient erneut LPDDR2-DRAM zwischen 256MB und 1GB. Auch bei der Schnittstelle bleibt mit SATA 6 GB/s alles beim Alten.

Mehr Zuverlässigkeit bei ausreichend Performance

So schön der Leistungsgewinn ist, die Vorteile der 3D TLC NAND-Technologie sind, sie dürften dem Anwender bei den typischen Aufgaben des täglichen Lebens wohl nur selten auffallen. Moderne SSDs bieten ausreichend Performance für klassische Anwendungen.

Was allerdings ins Gewicht fällt ist der Zugewinn in der Zuverlässigkeit, die sich in Samsungs verlängerten Garantiezeiten ausdrückt. So gibt es die 850 EVO jetzt inklusive 5 Jahren Garantie, die 850 PRO kommt sogar mit 10 Jahren Garantie daher. Damit übersteigt die Garantiezeit der EVO die durchschnittliche Einsatzdauer vieler PCs und Notebooks, was den Anwender natürlich nicht von der Aufgabe regelmäßiger Datensicherungen befreit.

Übersicht der wichtigsten Eckdaten im Vergleich

Sicherheit

Als SED-Laufwerk (Self-encrypting Drive) verschlüsselt die EVO und die PRO alle Daten automatisch mit einem AES256-Algorythmus. Dabei unterstützt sie TCG Opal und IEEE1667 und sind somit eDrives im Sinne von Windows 8 Pro. Es ist dazu allerdings auch hier, wie beim Vorläufer 840, notwendig, das ATA Passwort im System zu setzen. Der Entsprechende Menüpunkt findet sich im System-BIOS, alternativ in der UEFI-Oberfläche, und heißt in der Regel Security. Dort gilt es bei „Password on boot“ ein HDD-Passwort zu setzen.

Wichtig für Administratoren: Es gibt die Option für ein Master-Passwort. Mit dessen Hilfe kann das Laufwerk entsperrt oder das Festplattenpasswort zurückgesetzt werden. Zudem erlaubt es die SSD komplett zu löschen. Dabei werden die Daten entsorgt und die SSD ist für einen erneuten Einsatz bereit. Zusätzliche Informationen dazu finden sich im Systemhandbuch des jeweiligen Rechners.

Ausblick

Wie schon beim Vorläufer hat Samsung mSATA und M.2 Versionen der SSD 850 EVO angekündigt. Wir informieren Sie rechtzeitig, sobald die Modelle verfügbar sind.

Weitere Informationen:

• SAMSUNG 850 EVO bei uns im Shop kaufen
• Datenblatt SAMSUNG 850 EVO
• CompuRAM-Blog: Was bringt ein RAM- und/oder SSD-Upgrade in der Praxis?

Schlagwörter: Kaufberatung, Produktnews, SSD