Microsoft verweigert Ihrem PC Windows 11? So holen Sie sich das Upgrade trotzdem!

"Windows 11 kann auf diesem PC nicht ausgeführt werden" - Microsoft schließt voll funktionsfähige PCs vom neuen Betriebssystem aus, was nun? Wir zeigen praxisnahe Wege, wie Sie Ihren PC weiter nutzen können.

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| CompuRAM Redaktion | 3 Antworten
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Update vom 08.10.25:

Microsoft hatte ursprünglich angekündigt, ab dem 14. Oktober 2025 keinen kostenlosen Support – insbesondere keine Sicherheitsupdates – mehr für Windows 10 bereitzustellen. Nun hat das Unternehmen bekanntgegeben, in der Europäischen Wirtschaftszone (EWR) über das Extended Security Updates (ESU)-Programm kostenfrei ein weiteres Jahr lang (bis zum 13. Oktober 2026) kritische Sicherheitsupdates für Privatanwender anzubieten, Voraussetzung hierfür sei ein Microsoft-Konto um dieses für die ESU-Registrierung nutzen. Microsoft deutet damit an, dass das sogenannte „Consumer Extended Security Updates (ESU)“-Programm nicht auf kommerziell genutzte Geräte anwendbar ist.

Quellen: https://news.microsoft.com/de-de/informationen-zum-supportende-von-windows-10-fuer-privatnutzerinnen | https://www.microsoft.com/en-us/windows/extended-security-updates

Ursprünglicher Artikel:

Windows 10 wird abgelöst – Was Sie jetzt tun können

Am 14. Oktober 2025 endet offiziell der Support für die meisten Windows 10 Versionen. Ab dann erhalten Systeme mit Windows 10 keine Qualitätsupdates einschließlich Sicherheitsupdates, Feature Updates, Fehlerbehebungen oder technischen Support mehr von Microsoft. Millionen Geräte, die technisch noch einwandfrei funktionieren, werden damit ausgeschlossen. Für viele stellt sich nun die Frage: Was tun mit älteren PCs, die nicht für Windows 11 zugelassen sind?

Für die Installation von Windows 11 stellt Microsoft bestimmte Systemanforderungen, die erfüllt sein müssen. Dazu zählt ein „kompatibler“ 64-Bit-Prozessor – konkret werden mindestens Modelle ab der Intel Core-Prozessorreihe der 8. Generation oder der AMD Ryzen 2000-Serie vorausgesetzt. Außerdem müssen TPM 2.0 (Trusted Platform Module) sowie Secure Boot unterstützt und aktiviert sein. Auch der Arbeitsspeicher muss mindestens 4GB betragen, und es müssen mindestens 64GB Speicherplatz zur Verfügung stehen.

Viele ältere Systeme erfüllen eine oder mehrere dieser Voraussetzungen nicht. Dennoch gibt es – mit entsprechendem technischen Know-how – Möglichkeiten, diese Einschränkungen zu umgehen und Windows 11 dennoch zu installieren.

❗ Wichtig zu beachten ist jedoch: Ein 64-Bit-Prozessor ist zwingend erforderlich! Fehlt dieser, lässt sich Windows 11 auch mit technischen Tricks nicht zum Laufen bringen.


In diesem Artikel zeigen wir Ihnen:


Erster Check vorab: Ist TPM 2.0 nur deaktiviert?

Bevor Sie auf alternative Installationsmethoden zurückgreifen, lohnt sich ein Blick ins System. Viele Computer besitzen bereits einen TPM 2.0-Chip, der lediglich deaktiviert sein kann. So prüfen und aktivieren Sie TPM 2.0:

  • [Windows-Taste] + [R] drücken
  • tpm.msc eingeben und [Enter]
  • Wenn „TPM ist bereit zur Verwendung“ und Version 2.0 angezeigt wird, ist alles in Ordnung. Falls „TPM kann nicht gefunden werden“ erscheint, prüfen Sie die BIOS-Einstellungen:

  • Ins BIOS/UEFI wechseln
  • Suchen Sie nach Einstellungen wie TPM, PTT (bei Intel) oder fTPM (bei AMD)
  • Aktivieren und speichern – meist [F10]
  • Nach dem Neustart sollte TPM 2.0 in Windows erkannt werden, damit erfüllen viele Systeme doch noch die Voraussetzungen für Windows 11 – ganz ohne Workaround.

    ➡ Offizieller Microsoft-Leitfaden: TPM 2.0 aktivieren – Microsoft Support


    Workaround 1: Windows-11-Setup als „Server“ starten

    1. Windows 11 ISO herunterladen (Download bei Microsoft)
    2. ISO mounten: Doppelklick auf die ISO-Datei, um sie im Explorer zu öffnen.
    3. Als Administrator Setup über Terminal starten:

  • Rechtsklick auf setup.exe > „Im Terminal öffnen“
  • Sollte dies im Kontextmenü nicht angeboten werden, können Sie direkt über Windows Powershell gehen (z.B. via Kontextmenü des Windows-Startmenüs in der Taskleiste) und auf das Laufwerk wechseln, wo sich die setup-Datei befindet: cd "Laufwerksbuchstabe":

    Alternative: ein sehr einfacher Weg ins Terminal führt über den Windows Explorer. Markieren Sie die setup-Datei und tippen Sie oben im Dateipfad-Eingabefeld cmd ein, nachdem Sie den gesamten Pfad markiert haben. Dann drücken Sie die [Enter] Taste – das Terminal öffnet sich direkt im aktuellen Verzeichnis.

  • Im Terminal folgenden Befehl eingeben: setup.exe /product server

    Sollte das nicht funktionieren, versuchen Sie: \setup.exe /product server

  • Obwohl die Installation wie bei einem „Windows-Server“ beginnt, wird die Version von Windows 11 installiert, die der aktuellen Lizenz entspricht (z.B. Aus Windows 10 Home wird Windows 11 Home, aus Windows 10 Pro wird Windows 11 Pro).


    Workaround 2: Registry-Hack mit „LabConfig“ ausprobieren

    Diese Vorgehensweise kann die Installation von Windows 11 auch auf Systemen ermöglichen, die weder TPM 2.0 noch Secure Boot unterstützen.

    1. Windows 11-Installation starten (per USB-Stick)
    2. [Shift] + [F10] drücken, um die Eingabeaufforderung zu öffnen
    3. regedit eingeben
    4. Navigieren zu: HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\Setup
    5. Neuen Schlüssel erstellen: LabConfig
    6. Folgende DWORD-Werte (32-Bit) hinzufügen:

  • BypassTPMCheck = 1
  • BypassSecureBootCheck = 1
  • BypassRAMCheck = 1
  • 7. Danach den Editor schließen und die Installation fortsetzen.


    Workaround 3: Rufus Boot-Stick mit integriertem Bypass

    1. Rufus herunterladen (Download bei heise)
    2. Windows-11-ISO auswählen
    3. Beim Erstellen des Boot-Sticks Optionen zum Umgehen von TPM/Secure Boot aktivieren
    4. Stick erstellen, damit booten und Setup starten


    Workaround 4: Hybrid-ISO mit Windows 10 Boot + Windows 11 Setup

    Eine Option, um über den „alten“ Installer auf Windows 11 upzudaten:

    1. Windows-10-USB-Stick mit Media Creation Tool erstellen
    2. Windows-11-ISO mounten
    3. install.esd aus Windows 11 kopieren und die gleichnamige Datei auf dem Windows 10-Stick ersetzen
    4. Vom USB-Stick booten und Installation durchführen

    Risiken und Hinweise

    Unsere Tipps und Anleitungen zur Installation von Windows 11 auf nicht offiziell unterstützter Hardware basieren auf dem Grundgedanken der digitalen Nachhaltigkeit. Funktionstüchtige Geräte sollen möglichst lange weiterverwendet werden können. Obenstehende Hinweise sollen Ihnen dabei helfen, informierte Entscheidungen zu treffen – nicht dazu verleiten, unsichere oder unüberlegte Änderungen am System vorzunehmen.

    • Keine Garantie auf Updates: Microsoft kann nicht unterstützte Hardware vom Update ausschließen
    • Leistungseinbußen möglich: Auf älteren Geräten kann es zu Inkompatibilitäten kommen
    • Sicherheit: Das Umgehen von TPM und Secure Boot kann Risiken bergen
    • Backup: generell vor jeder Systemveränderung

    Alternative: Windows 10 mit Extended Security Updates (ESU) weiter nutzen

    Falls ein Upgrade auf Windows 11 nicht möglich oder gewünscht ist, bietet Microsoft mit dem ESU-Programm gegen Gebühr eine Verlängerung des Supports für Windows 10 – sowohl für gewerbliche als auch für private Nutzer.

    ➡ Weitere Informationen: Microsoft Learn – Extended Security Updates für Windows 10

    Microsoft Update vom 24.06.25:
    Auf Windows-10-Systemen wird ab Juli ein Anmeldeassistent für erweiterte Sicherheitsupdates (ESU) verfügbar sein. Das Marketing hat sich neben Bezahlung (30 US-Dollar) zwei neue Optionen für die Weiternutzung von Windows 10 durch Privatanwender ausgedacht: Sammeln von „Microsoft Rewards points“ – 1.000 Punkte können für den Support bis Oktober 2026 eingelöst werden. Nach Angaben von Microsoft profitieren zudem Anwender der Windows Backup-App ebenfalls von einer kostenfreien Verlängerung der Update-Unterstützung.

    Unternehmen / kommerzielle Anwender haben die Möglichkeit, ESU für 61 US-Dollar pro Gerät zu abonnieren und erhalten damit ein Jahr lang Updates. Die Laufzeit kann jährlich um bis zu drei Jahre verlängert werden, wobei die Kosten mit jeder Verlängerung steigen.

    ➡ Alle Details im Windows Experience Blog


    Machen Sie Ihr System mit einem RAM-Upgrade fit für Windows 11

    Ein Upgrade des Arbeitsspeichers bringt gerade unter Windows 11 spürbare Vorteile mit sich. Zum einen sorgt mehr RAM für schnellere Reaktionszeiten des Systems – Anwendungen starten zügiger und der Wechsel zwischen Programmen erfolgt ohne Verzögerungen. Darüber hinaus kann ein RAM-Upgrade die Lebensdauer älterer Computer deutlich verlängern, da sie durch die verbesserte Performance auch mit aktuellen Softwareanforderungen besser zurechtkommen.

    Voraussetzung für Windows 11 ist ein Arbeitsspeicher von mindestens 4 GB RAM. Für eine reibungslose Nutzung empfiehlt sich jedoch mindestens 8 GB, insbesondere wenn Sie mehrere Programme gleichzeitig verwenden oder im Browser viele Tabs geöffnet haben. Hilfestellung: Wieviel RAM brauche ich?


    Fazit

    Mit Know-how und Tools wie Rufus oder Registry-Hacks lässt sich Windows 11 aktuell auch auf nicht offiziell unterstützter Hardware installieren – aber nicht ohne Risiko. Wer lieber auf Nummer sicher geht, kann mit ESU den Support für Windows 10 verlängern und sich so mehr Zeit für die Umstellung verschaffen.

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    3 Kommentare zu “Microsoft verweigert Ihrem PC Windows 11? So holen Sie sich das Upgrade trotzdem!

    1. Fischer

      Oder PC optimieren (HDD auf SSD wechseln und Arbeitsspeicher auf Maximum), Linux aufspielen und das Gerät noch viele Jahre weiternutzen:

    2. Detlef

      Ich habe mit dem “Server-Trick“ (erster Workaround ) gleich ohne Probleme auf meinem Lenovo Thinkpad X270 mit Intel Core i5-6200 und einer Samsung M.2 von Windows10 auf Windows11 wechseln können. TPM 2.0 hat das Gerät nicht. Alle vorhandenen Programme und Daten wurden übernommen, das System läuft stabil und das Notebook wirkt nicht im Geringsten langsamer als zuvor, da war ich etwas skeptisch gewesen. Auch Windows-Updates werden wie gewohnt eingespielt. Insgesamt eine richtig gelungene Sache, schön, dass ich das liebgewonnene Notebook weiter nutzen kann.

    3. Karl Klammer

      Vielen Dank! Dank eurer Tipps läuft auf meinem ThinkPad T570 jetzt auch Windows 11.
      Allerdings musste ich zuvor noch eine kleine Hürde überwinden, bei der vermutlich auch andere Nutzer stolpern könnten:
      Die SSD in meinem Notebook war ursprünglich im MBR-Format eingerichtet – dadurch ließ sich Windows 10 nach der Aktivierung im BIOS von UEFI und Secure Boot nicht mehr starten. Diese Einstellungen sind jedoch Voraussetzung, um Windows 11 installieren bzw. upgraden zu können.
      Glücklicherweise konnte ich das Problem mit dem in Windows 10 integrierten Tool MBR2GPT.EXE lösen. Damit ließ sich die SSD ohne Datenverlust in das GPT-Format konvertieren. Anschließend war das Upgrade auf Windows 11 – wie in Tipp 1 beschrieben – problemlos möglich.
      Mein Fazit: Das ThinkPad ist mit Windows 11 sogar gefühlt etwas flotter, und keineswegs langsamer als mit Windows 10. Alles läuft stabil – Mission erfüllt! 👍